TY - THES A1 - Schulz, Caroline Sabine T1 - Determinanten und Herausforderungen einer nachhaltigen Netzwerkarbeit in Demenznetzwerken in Sachsen N2 - Einleitung: Aufgrund einer steigenden Anzahl von Menschen mit Demenzen in Deutschland und der zunehmend komplexen Versorgungssituation in den Häuslichkeiten mit pflegenden Angehörigen werden interprofessionelle Koordinations- und Versorgungsansätze benötigt. Demenznetzwerke gelten in diesem Zusammenhang als Vernetzungsstruktur von medizinischen, pflegerischen und sozialen Angeboten. Bisher konnten positive Effekte auf die Lebensqualität von MmD und die Entlastung von pflegenden Zugehörigen ermittelt werden. Gleichzeitig bestehen Herausforderungen hinsichtlich einer nachhaltigen Etablierung und Finanzierung von Demenznetzwerken. Ziel- und Fragestellung: Das Ziel war daher, förderliche und hinderliche Determinanten nachhaltiger Netzwerkarbeit zu identifizieren. Aufgrund einer Unterrepräsentation der neunen Bundesländer in bisherigen Erhebungen, wurde eine spezifische Betrachtung am Beispiel von Sachsen durchgeführt und entsprechende Netzwerkstrukturen dargestellt. Methodik: Das Vorgehen basiert auf einem qualitativen, explorativen Querschnittsdesign. Dieses umfasste die Identifikation von Demenznetzwerken in Sachsen, das Führen von Experteninterviews mit Koordinierenden von Demenznetzwerken in Sachsen und der Abfrage von reinen Faktenfragen in einem Kurzfragebogen. Nach einer inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse erfolgte eine Typenbildung, in der Demenznetzwerke aufgrund von ähnlichen Merkmalsausprägungen zu Gruppen zusammengefasst wurden. Ergebnisse: In Sachsen wurden 16 Demenznetzwerke identifiziert, die in den letzten 15 Jahren etabliert wurden und sehr heterogen ausgeprägt sind. Nachhaltige Netzwerkarbeit erfordert vordergründig Kontinuität und Verbindlichkeit, die durch eine hauptamtliche Koordinationsstelle, eine langfristige Finanzierung und eine strukturelle Form der Zusammenarbeit gesichert werden kann. Hinderlich sind fehlende zeitliche und personelle Ressourcen der Netzwerkakteure. Es wurden vier Typen anhand eines dreidimensionalen Merkmalsraumes definiert, der aus den Merkmalen Zielausrichtung, Netzwerkgröße und Organisationsgrad besteht. Diskussion: Die ermittelten Determinanten nachhaltiger Netzwerkarbeit in Sachsen decken sich überwiegend mit den Ergebnissen ähnlicher Erhebungen, z.B. der Wirkanalyse der Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz oder einer Studie über Demenznetzwerke in Rheinland-Pfalz. Es ergibt sich die Strategie, zukünftige Netzwerkarbeit auf langfristige Stabilität, verbindliche Strukturen und die Einbindung relevanter Akteure auszurichten. Ehrenamtliches Engagement sollte dabei ergänzend wirken und nicht strukturelle Aufgaben der Daseinsvorsorge ersetzten. KW - Demenznetzwerk KW - Demenz KW - Sachsen KW - Versorgung KW - Netzwerk Y1 - 2025 UR - https://libdoc.whz.de/opus4/frontdoor/index/index/docId/18701 ER -